Presseerklärung zu den Artikeln in der Staßfurter Volksstimme vom 25.04.2024 Seite 15 „Viel Wirbel um Wassergebühr“ und vom 26.04.2024 Seite 13 „Bürger können für ihre Bank spenden“
Sehr geehrter Herr Joo, sehr geehrte Damen und Herren,
Im Vorfeld der Beschlussfassung der Verbandsversammlung des WAZV Bode Wipper zur Änderung der Satzung (Berechnung der Grundgebühr für Wasser ab 01.01.2024 nicht mehr nach der Zählergröße sondern nach der Wohnungsanzahl) haben wir unsere Kritik („als einziger Rufer in der Wüste“) formuliert, weil wir die massive Mehrbelastung von Mietern in Mehrfamilienhäusern befürchtet haben, die nunmehr eingetreten ist. Gerade als Genossenschaft tun wir das Thema nicht einfach ab, indem wir eben nicht sagen: „Wir können die Kosten ja einfach auf die Mieter umlegen.“ Daher übten wir vor der Beschlussfassung Kritik, die jedoch nichts an der Beschlussfassung des Wasserversorgers und der kommunalen Entscheidungsträger geändert hat. Nunmehr ist es scheinbar zu spät und die Leute müssen zahlen. Dies sehen wir als Genossenschaft im Interesse unserer Mitglieder und Wohnungsnutzer als Problem. Das sind ja nicht die einzigen Kosten die steigen, so dass wir die zukünftige Leistungsfähigkeit der Bewohner unserer Region als gefährdet einstufen müssen. So steigen zukünftig (wie verstärkt teilweise bereits in der jüngeren Vergangenheit) neben der üblichen Lebenshaltung (Ernährung) auch die Kosten für Strom, Fernwärme, Gas, Co2, Bau, Material, Personal, Außenanlagenpflege, Abfall, Wasser, Abwasser, ggf. Straßenreinigung usw. Dass vor diesem Hintergrund die Nebenkosten für die Mieter nicht stabil bleiben und steigen werden, dürfte jedem klar sein. Bei einem Benchmarking-Vergleich unseres Verbands-Arbeitskreises Harz/Harzvorland schneiden die Fernwärmepreise in Staßfurt regional am schlechtesten ab. Dies war früher einmal anders, da waren wir in Staßfurt bei der Wärmeversorgung immer im besseren Mittelfeld. Das die Kaltmieten unter Markt- und sozialen Bedingungen dadurch ebenfalls schrittweise steigen werden ist eine Folge insbesondere der gestiegenen Bau- und Instandhaltungskosten. Natürlich werden wir unter genossenschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten den Mitgliedervorteil unserer Genossenschaftsmitglieder im regionalen Wohnungsmarkt – wie auch schon in der Vergangenheit – beachten. Um die bei den Bestandsmieten wegen äußerer Einflüsse zu erwartende Preisspierale abzumildern, haben wir bereits - wie die meisten Wohnungs- und Immobilienunternehmen in Deutschland - Zukunftsinvestitionen stark gekürzt. Ein Interesse daran haben wir nicht, müssen jedoch aus Eigenschutzgründen unserer Genossenschaft und im Interesse unserer Mitglieder, die in unseren Wohnungen leben, so handeln, um unseren Mitgliedern langfristig guten und bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Die Kosten der politisch gewollten „Wärmewende“ sind hierbei noch nicht vollumfänglich berücksichtigt. Hierbei wird es zukünftig auf sehr viel Augenmaß aller Entscheidungsträger ankommen, damit die Bewohner unserer Region nicht überlastet werden.
Bezüglich der Sitzbänke in Staßfurt haben wir die Frage, warum uns seitens der Stadt bezüglich unserer gespendeten Holzbretter bei Bedarf kein Reparatur- bzw. Austauschbedarf gemeldet wird und nunmehr auf teurere Materialien ausgewichen werden soll. Wir stehen zu unserem Wort, die von uns mit Sitzflächen und Rückenlehnen ausgestatteten Bänke auch instandzuhalten. Wenn die Unterstützung unserer Genossenschaft bzgl. der kommunalen Sitzbänke (preiswerte und unbürokratische Variante) nicht mehr gewünscht ist, so bitten wir um eine Mitteilung, dann stellen wir diese Hilfe offiziell ein. Allerdings würden wir dies sehr bedauern.
Mit freundlichen Grüßen
Wohnungsbaugenossenschaft zu Staßfurt eG
Ringström Schulze
-Der Vorstand-